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Ratgeber für die Zeit der Schwangerschaft


Freizeitaktivitäten und Sport: Nur nicht übertreiben!
Insgesamt haben sportliche Aktivitäten positive Auswirkungen auf den mütterlichen Organismus. Sie führen zu grösserer Fitness, guter Körperhaltung und tragen zur Reduktion von Rückenschmerzen bei. Nachteilig sind die Sturz- und Verletzungsgefahren bei allen Sportarten, die Balance erfordern oder auch bei Teamsportarten. Leistungssport ist wegen der Erhöhung der Körpertemperatur vor allem in der Organbildungsphase bis zur 12. SSW nicht zu empfehlen.

Passen Sie die Sportart und die Trainingsintensität Ihrem Zustand an. Vermeiden Sie Überanstrengungen – gehen Sie nicht über 150 Herzschläge pro Minute. Beginnen Sie nicht ausgerechnet in der Schwangerschaft mit einer neuen Sportart – oder wenn, nur nach Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Sportarten und Freizeitaktivitäten im Überblick
Aerobic
Stellen Sie auf ein sanftes Aerobic-Programm um. Informieren Sie Ihre Instruktorin/Ihren Instruktor über Ihre Schwangerschaft, damit sie oder er das bei der Planung Ihres Trainings berücksichtigen kann.

Bergsteigen
Bergsteigen ist im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel durchaus möglich. Gehen Sie aber nicht innert einem Tag über 2000 Höhenmeter. Lassen Sie sich Zeit, um sich an die Höhe zu akklimatisieren und schützen Sie sich vor starker Sonneneinstrahlung.

Golf
Golf ist Ausdauertraining pur – dies erst noch an der frischen Luft. Allerdings sollten Sie sich nicht auf ein Turnier einlassen. Vorsicht ist beim Abschlag geboten: Er stellt eine zusätzliche Belastung für den Lendenwirbelbereich dar.

Joggen
Beim Joggen ist es generell empfehlenswert, das Trainingsprogramm zu reduzieren. Für schwangere Frauen besonders wichtig sind gute Laufschuhe. Ab dem sechsten Monat sollten Sie auf Walking umsteigen.

Krafttraining
Beim Krafttraining gilt während der Schwangerschaft grundsätzlich: Weniger Gewicht, mehr Wiederholungen. Lassen Sie sich durch Ihre Instruktorin ein spezielles Programm zusammenstellen.

Pilates
Pilates sieht in der Schwangerschaft eine Reihe von Übungen vor, die vor allem zur Stärkung der Rücken- und Beckenbodenmuskulatur beitragen. Diese Übungen sollten jedoch dem Fortschritt Ihrer Schwangerschaft angepasst sein und nur unter Anleitung eines speziell geschulten Pilatestrainers erfolgen.

Powerplate
Eine Schwangerschaft gilt als Kontraindikation für die Benützung eines Powerplate-Geräts, da sich die erzeugten Schwingungen auch auf Ihr Kind übertragen.

Radfahren
Ist empfehlenswert, solange Sie nicht an Querfeldeinrennen teilnehmen. Von grossen Touren allerdings ist abzusehen.

Reiten
Reiten ist eine Sportart mit erheblicher Sturzgefahr und daher in der Schwangerschaft zu vermeiden.

Sauna
Gegen gelegentliche Saunabesuche in der Schwangerschaft ist nichts einzuwenden. Zu empfehlen wäre schwangeren Frauen jedoch folgende Verhaltensregel: Ein Gang weniger, eine Stufe tiefer und ein paar Grad weniger. Auch auf einen stabilen Kreislauf und auf eine genügende Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Bei vorzeitigen Wehen sollte auf Saunagänge verzichtet werden, da die Wehentätigkeit dadurch weiter angeregt werden kann.

Schwimmen
Schwimmen ist ein optimaler Sport in der Zeit der Schwangerschaft.

Skifahren, Snowboarden und Schlitteln
Diese Schneesportarten sind nicht empfehlenswert wegen der Sturz- und Kollisionsgefahr.

Skilanglauf
Ausdauersportarten wie der Langlauf sind auch in der Schwangerschaft empfehlenswert. Hier gilt ebenfalls: Lust vor Leistung, das heisst: nicht übertreiben!

Tauchen
Obwohl der eindeutige wissenschaftliche Nachweis über eine schädigende Wirkung des Tauchens in der Schwangerschaft fehlt, gilt für schwangere Frauen die Empfehlung, das Tauchen zu unterlassen. Dies begründet sich in den schwankenden Druck- und Gasverhältnissen, denen Ihr Kind ausgesetzt ist und die es nicht kompensieren kann. Schnorcheln gilt als ungefährlich.

Tennis
Beim Tennis handelt es sich um eine Sportart, bei der es häufig zu abrupten Richtungswechseln, raschem Abstoppen und schnellem Beschleunigen kommt. Diese Bewegungen sind v.a. im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel zu vermeiden.

Walking
Während der Schwangerschaft können Sie gefahrlos walken. Rollen Sie die Füsse gut ab und passen Sie die Trainingsintensität Ihrem Befinden an.

Wandern
Wandern wird in der Schwangerschaft grundsätzlich empfohlen, da es zu einer besseren Durchblutung der Beine führt und das allgemeine Wohlbefinden verbessert, solange man unterhalb von 2500 Meter ü. M. bleibt. Wichtig sind bequeme Schuhe, die Trittsicherheit garantieren, und ausreichender Sonnenschutz. Von Extremsport und alpinem Klettersport ist jedoch abzuraten.

Yoga
Unter dem viel benutzten Begriff «Yoga» werden heute allerlei mehr oder weniger verschlungene Dehn- und Kräftigungspraktiken für den Körper verstanden. Speziell für Schwangere gibt es Yogaübungen, die zum Ziel haben, den Körper auf die Geburt vorzubereiten. Diese sind in der gesamten Schwangerschaft bedenkenlos anwendbar.
Siehe auch: www.swissmom.ch

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